A Short-expected Party (in the dith marshes)

Ok, eigentlich hatte mir der Thies ja schon nach der Space Rock’s Night im Januar angekündigt, dass er uns Anfang Mai wahrscheinlich als Partybeschaller einladen würde, aber wie das mit spätnächtlicher Tresenschnackerei manchmal so ist, hatten wir das vor knapp einer Woche, als er mich dann anrief, natürlich schon längst wieder vergessen und freuten uns daher umso mehr über die kurzfristige Auftrittsgelegenheit.

Zum Glück hatte sich Sönkes Töchterchen schon ein paar Tage zuvor für einen fristgerechten Auszug aus dem Mutterleib entschieden, so dass unser frischgebackener Papa keine Gefahr lief, ihre Ankunft zu verpassen. ;)

Eine kleine Zitterparty (im wahrsten Sonne des Wortes) wurde der Auftritt hingegen am Abend vorher, an dem mich plötzlich ein Fieber ereilte, das ich aber bis zum nächsten Morgen ausschwitzen konnte.

So ging es also gestern bei idealem Wetter nach Nindorf (bei Meldorf), wo abeseits von sich möglicherweise gestört fühlenden Nachbarn die Open-Air-Party steigen sollte.

Dort angekommen ärgerte ich mich sofort, keine Kamera mitgenommen zu haben. Hinter Thies’ Haus führt nämlich eine Naturtreppe in eine ehemalige, inzwischen von Wald umgebene Sandkuhle hinab. Unten befanden sich Lagerfeuer, Tresen, Tischfussball, Bühne und Tanzfläche. Das alles beleuchtet, mit den großen Bäumen in der Mitte, ließ bei uns sofort die Assoziation mit Bilbos Geburtstag (The Lord Of The Rings, erstes Kapitel: “A Long-expected Party”) aufkommen. Es gibt doch immer wieder Orte für Open Airs, bei denen man staunt, dass es sie wirklich gibt. ;)

Zu unserer Überraschung war auch Birgers Cachura-Kollege Sascha mit seiner den 70ern huldigenden Gruppe Very British am Start. Mensch, da redet man seit einigen Wochen davon, dass wir mal zusammen spielen sollten und plötzlich ist es auch schon soweit. :)

Der Abend wurde insgesamt eine schöne Sache, auch wenn es mitunter wegen mischerloser Anlage Probleme mit dem Sound gab und es für uns unnötigerweise wieder sehr spät wurde. Ich habe nicht auf die Uhr gekuckt, aber es muss wohl schon deutlich nach zwölf gewesen sein, als wir als dritte und letzte Band loslegten. Natürlich dürfen erwachsene Leute auch über Mitternacht hinaus auf Partys bleiben. Dummerweise waren aber ziemlich viele Gäste mit ihren Kindern da und mussten sich dementsprechend doch schon vorher auf den Heimweg machen.

Wir begannen mit unserem schon in Bothkamp bewährtem epischstmöglichsten Einstieg, ehe wir unsere geplante Setlist nach “Knights Of Cydonia” spontan umkippten und so aus dem Vorsatz, endlich den allerersten Gig ohne “Audio Ergo Sum” zu spielen, schon wieder nichts wurde. *g*

Nach der Zugabe “I Want You” waren wir dann eigentlich fertig.
Da das Geburtstagskind aber noch ein paar Lieder mit uns singen wollte, blieben wir natürlich doch noch etwas auf der Bühne. Nach ein paar Stücken, darunter u.a. “Take A Walk On The Wild Side”, wurstelten wir dann noch eine Weile alleine und mit Unterstützung von Space Off-Drummer Jo an den Rasseleiern und einem Partygast, der zu so gar nicht nach AC/DC klingender Mucke eine ganz eigene Interpretaion von “T.N.T.” anstimmte, weiter. Eben genannten Song habe ich nebenbei neulich in Glückstadt auch mal live darbieten dürfen. ;)

Zum endgültigen Schluss hatten wir dann tatsächlich noch die Disziplin, das vorangegangene Chaos mit einem richtigen Song, nämlich dem ohnehin schon früher vorgesehenen, nun aber hinten noch um einen weitere Improvisation verlängerten “The Living Dead”, zu relativieren.

Ein schöner Abschied, ein feines Fest.

Vielen Dank, Thies, für die Einladung! :)

Setlist:

• A Friend Of Mine Just Killed Me (And She Did It With A Smile)
• 100 mi.
• Knights Of Cydonia
• Sonne
• Audio Ergo Sum
• Woman Of Splendour
• I Want You (She’s So Heavy Jude)
• Jamsession
• The extended Living Dead