Sonntag, 3. April 2011

Das Geheime Lied

Macht die Augen auf! Lasst euch nicht alles gefallen! Wir werden von der Großindustrie hinters Licht geführt, wo es nur geht!
Die Behauptung, die Eissorte “Himmelblau” schmecke nach Kaugummi, ist nichts als eine von der mächtigen Speiseeislobby verbreitete Lüge, die nur dazu dient, dass Eisfachverkäuferinnen auf die Frage, wonach es denn schmeckt, nicht “nach Schlümpfen” antworten müssen!

Diese Art Erkenntnis kann man gewinnen, wenn man - wie Birger und ich gestern (02. April) in Marne - viel zu pünktlich zum Konzertaufbau erscheint. ;)


Es ist tatsächlich so, Leute - selbst wenn man weiß, dass es angeblich Kaugummigeschmack sein soll, schmeckt es nicht danach. Geht auf die Straße, deutsche Konsumenten!

Ca. fünf Stunden, nachdem ich dieser Sache investigativ nachgegangen war und gefühlte zwanzig tiefergelegte Proletenkarren ihre allwochenendliche Schaut-mich-an-Runde über den marner ZOB-Parkplatz absolviert hatten (ein typisches dithmarscher Initiationsritual auf dem Weg von der Pubertät zum erwachsenen Homo Automobiliensis), hatten zwei von drei Bands ihren Auftritt auf der knapp dimensionierten Bühne im Haus der Jugend bereits hinter sich.
Durch die Heimfahrt der ersten Gruppe, ein paar ihrer Anhänger und einiger jüngerer Zuschauer, die um elf zu Hause sein mussten, hatte sich das Publikum zu Beginn des Rundflugs durch Das Rote Universum mehr als halbiert, was aber im Grunde nur tragisch für alle Nichtanwesenden war, machte es die Show doch zu einer- besonders am Ende, doch mehr dazu später - äußerst exklusiven Angelegenheit.

Wir waren, was bei ein paar der letzten Auftritte von uns leider nicht immer möglich gewesen war - diesmal sehr gut vorbereitet und hatten ein Set zusammengestellt, von dem wir schon beim Proben den Eindruck hatten, dass es zu unseren gelungsten gehören könnte. Nur ein Lied hatten wir in der Vorbereitung nicht aufgefrischt, doch mehr dazu später…

Unsere Show enthielt neben dem obligatorischen Auftritt von drei auf Elefanten reitenden, mit kleinwüchsigen Chinesen jonglierenden Dromedaren - ach. hättet ihr das nur gesehen, Leute! - gleich drei kleine Premieren: Ein Song wurde durch den tagesaktuellen Kraftwerk-Mash-Up-Wolf gejagt, ein anderer mit einer Prise Faithless aufgehübscht und ein dritter war eigentlich schon eine sensationell große Premiere, doch mehr dazu… jetzt. ;)

Seit fast zwei Jahren haben wir ein ganz spezielles Lied im Repertoire, welches kein zahlender Zuschauer jemals hören wird. Dennoch proben wir es fast immer, wenn ein Gig ansteht, stets in der Hoffnung, es nicht spielen zu müssen.
Es ist ein Lied für den Fall des absoluten Zuhörermangels, wenn neben Tontechniker und Personal der Location ausschließlich die Musiker anderer am Konzert beteiliger Gruppen anwesend sind. Nur für diese Priviligierten ist dieses Lied gemacht, andere, normale Menschen dürfen dieses Lied nicht hören. Und wollen sie es doch hören, so müssen sie uns z.B. als Raumbeschaller für ihre Party einladen - und hoffen, dass niemand zu dieser Party kommt!

Als die letzten Noten von “100 mi.” verklungen waren und das Ende unseres regulären Programms markierten, da war es soweit. Da sie heute früh aufstehen mussten, verabschiedeten sich die letzten beiden nicht organisatorisch eingebundenen Zuschauer.
Deswegen möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich doppelt bei Tim und Kerstin bedanken: Danke, dass ihr nach Marne gekommen seid!
Und danke, dass ihr leicht vorzeitig gegangen seid! *g* Denn nur dadurch wurden die Rahmenbedingungen für ein maximal exklusives, finales Musikfeuerwerk royal-pompösester Art geschaffen.

Mit “Redshirt Day” machten wir uns noch gute zwölf Minuten lang warm, ehe wir es zum ersten Mal vor Publikum vor und für die Band Z-Roxx und das HdJ-Personal spielten - das geheime Lied. Und was war das geil!
Da bekommt man glatt Lust, es irgendwann mal wieder zu spielen - aber bitte nicht so bald! ;)

Warum ist das Lied so geheim? Warum darf es fast niemand hören? Worum geht es denn überhaupt in diesem Lied?
Das verraten wir an dieser Stelle selbstverständlich nicht.

Ich bedanke mich bei allen auch bisher noch nicht Erwähnten für den denkwürdigen Konzertabend, insbesondere bei Anneliese vom Haus der Jugend!

Alle anderen, deren einziges Zeugnis des Abends dieser höchst objektive Tatsachenbericht ist, zeigen uns hoffentlich Ende Mai in Itzehoe, dass sie auch am Sonntag früh aufstehen können, um mit uns gemeinsam beim Alsen rockt! Festival durch die Mittagshitze zu schwitzen!

Nicht, dass wir da schon wieder das Lied auspacken müssen…

Setlist:
  •  A Friend Of Mine Just Killed Me
    (And She Did It With Radioactivity)
  • Knights Of Cydonia
  • (Ims)Odyssey
  • The Absence Of Light
  • 100 mi.
  • Redshirt Day
  • [geheim]

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