Sonntag, 12. Mai 2013

Unten am Fluss



Wir Schlafmützen! Verpassen wir doch glatt unser Jubiläum!


Gestern hatte Das Rote Universum nämlich seinen fünfzigsten Auftritt, laut offizieller Statistik (die hier unregelmäßig in einigen Konzertberichten als hochwichtiger Fülltext vorkommt), sogar schon den einündfünfzigsten.
Die Statistik zählt allerdings auch ein Ereignis mit, welches realistisch betrachtet nicht wirklich als Auftritt gezählt werden darf. Aber welcher Zählung man auch folgt, die 50 ist in beiden Fällen ohne spezielle Würdigung an uns vorbeigezogen.

Fairerweise muss man sagen, dass wir wirklich andere Dinge im Kopf hatten. Theoretisch, aber kursiv, fett und unterstrichen theoretisch proben wir ja jede Woche am Donnerstagabend. Praktisch ist das einfach nicht zu schaffen.
Nachdem der letzte Livetermin ausgefallen war, hatte unsere Probedisziplin mangels Ziel mal wieder etwas nachgelassen. Statt Musik haben wir uns dann oft doch lieber für die Blu Ray der zweiten Staffel von "Game Of Thrones" entschieden. Und dann kam da diese Woche am Mittwoch die Nachricht, ich solle doch mal den Thies anrufen. Open Air Party in Nindorf? Dieses Wochenende? - Na klar!

An die letzten beiden Partys dort, die immerhin auch schon fünf Jahre zurückliegen, haben wir - ok, bis auf die Stromschläge aus einem Mikrofon vielleicht *g* - nur gute Erinnerungen, also haben wir tatsächlich am Donnerstag und Freitag eingerostete Songs aufgefrischt und waren so am Samstag doch ziemlich gut vorbereitet am Start.

Zeitig vor Ort waren wir auch, doch Pünktlichkeit wird in der harten Welt des Rock'n'Roll ja gerne prompt bestraft. Kaum hatten wir die Location mit Eigenbaubühne, Tresenzelt und Tanzfläche - das alles in einer bewaldeten Kuhle an einem kleinen See - bestaunt, da begann es zu schütten und wir mussten eine Stunde warten, bis wir unser Equipment ausladen konnten.
Unsere kompletten Bass- und Gitarrenanlagen, Powermischer, vier Saiteninstrumente, sowie erstmals mein ganzes neues Schlagzeug im Peugeot Partner waren übrigens eine gekonnte Tetris-Leistung von Birger und mir.

Bei unserer Ankunft war das Gelände noch trocken gewesen, doch durch den Regen ergoss sich ein Sturzbach aus einem Rohr im Hang, so dass direkt vor der Bühne der Traum eines jeden Extrem-Kanufahrer entstand. Ein eigener Burggraben vor der Bühne - das nennt man doch mal Ambiente!




Zum Glück hatte das Wetter noch ein Einsehen und es wurde mit Eintreffen der ersten Gäste wieder trocken.



Eröffnet wurde der Livemucketeil des Abends von Goldmouth, die mit ihrem Led Zep/Chili Peppers/Wolfmother-Rock zur Zeit zurecht in vieler goldenen Munde sind.



Und mal ganz davon abgesehen, dass wir ja immer gerne nach guten Bands spielen, fand ich's auch sehr geil, endlich mal die Toms meines Drumkits von außen zu hören. Fett! Ich liebe dieses Teil.

Die Gegenliebe war gestern eher so mittel. Also nicht, dass das Kit gezickt hätte, aber das Klima ist dieses Jahr einfach spät dran für die Open-Air-Saison, will sagen: es war sehr frisch auf der Bühne und somit schwer zu spielen. Das vollkommene improvisatorische Ausrastchaos, wie wir es hier schon einmal erlebt hatten, war unter diesen Umständen nicht drin.

Aber das braucht man ja auch nicht immer. Also keine Panik! Für einen immer noch sehr schönen Gig, der sich fast vollständig an die geplante Setlist hielt und beim Publikum gut ankam, reichte es noch gerade so. ;)

Letztendlich war's ein tollter Partyabend, mit dem alle zufrieden sein konnten.
Wir sind immer wieder gerne dabei und bedanken uns bei Thies, allen Helfern, die seine Phoenix Live Arena so liebevoll hergerichtet haben, unseren Mitmusikern und selbstvertürlich allen Besuchern!

Dithmarschen - We'll be back!




Setlist:
  • Game Of Thrones / Sonne
  • Woman Of Splendour
  • Audio Ergo Sum
  • Odyssey / Imsomnia
  • Redshirt Day
  • I Want You (She's So Heavy)
  • A Friend Of Mine Just Killed Me
    (And She Did It With A Smile)

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