Donnerstag, 25. März 2004

Extrem Arschhochkriegung - Der erste Auftritt des Roten Universums

Der Ohlsen - View my 'DRU : Logo '04' set on Flickriver

Puuuh… *langsamdurchatme*

Es ist schon erstaunlich, was sich in knapp 2 Monaten in einer Band so alles tun kann. Und schön, dass man nach 11 Jahren Osh tatsächlich in der Lage ist, nahtlos mit etwas Neuem weiterzumachen. Natürlich können wir aus unserer gemeinsamen musikalischen Vergangenheit eine Menge schöpfen, aber vollkommen neu ist bei uns dennoch eine ganze Menge mehr als nur der Bandname.

Ich versuche mal, alles was neu ist (und wo wir z.T. bei null anfangen), aufzuzählen:
- der Bandname natürlich
- sämtliche Songs
- Birger und Sönke singen
- der Gitarrensound (Danelectro statt ESP) und die Gitarrenstimmung (normal statt 5 Halbtöne tiefer)
- Ich bediene neben Gesang nicht mehr Congas usw., sondern das Schlagzeug
- …ach, da gibt’s bestimmt noch mehr aufzuzählen, aber ich will Dir ja nicht alles verraten! Mp3s anhören, zukünftige Konzerte besuchen, regelmäßig die Homepage besuchen und - schwupps! - hast Du Dir Dein eigenes Bild gemacht. ;)

Auf jeden Fall haben wir in den letzten Wochen ziemlich intensiv und so effektiv wie selten zuvor geprobt. Die Aufgabenstellung, bis zum 25. März ein 25minütiges Programm zusammenzustellen war schon eine respektable Herausforderung, gerade wenn man wie ich gerade erst beginnt, an seinem Instrument ambitioniert und nicht nur ab und zu so zum Spaß zu spielen. Ich kann mir jetzt ziemlich gut vorstellen, wie sich seinerzeit unser “Trommelfreund” und Gelegenheitsgitarrist Andi gefühlt haben muss, als wir vor Jahren im Rahmen der Schulprojektband Projektor (mit ihm, uns dreien und Roman Rossbach) innerhalb weniger Tage ein halbstündiges Coversongset mit Stücken von Black Sabbath, Ministry u.a. zusammengestellt haben…

So, jetzt springe ich aber gleich zum eigentlichen Thema, nämlich zum Konzert!

Über die letzten Vorrunden des Emergenza-Wettbewerbes, denen ich (mal als Mucker, mal als Gast) beiwohnen durfte, wusste ich fast nur Gutes zu berichten. Aber die Qualität so eines Abends ist wie eine Schachtel Pralinen… Dieses Mal hatte man leider von Anfang an den Verdacht, dem typischen Lobby-Kindergarten beizuwohnen, der bei solchen Veranstaltungen vorkommen kann, aber - wie eben an anderen Tagen - nicht vorkommen muss. Allesamt aus Hamburg kommende Bands mit zumeist niedrigem Durchschnittsalter bringen massenweise Schulkameraden und z.T. sogar Eltern als “Stimmvieh” mit, und als Gruppe “älterer Auswärtiger” mit einer Handvoll angereister Fans hat man keine Chance auf ein Erreichen der nächsten Runde.

Dieser Verdacht bestätigte sich. Und zwar nicht erst bei der Stimmenauszählung am Ende der Veranstaltung, wo wir trotz des mit Abstand größten prozentualen Stimmenzuwachses (Führt doch mal ein Sprintertrikot ein, Peter! *g*) souverän ganz hinten landeten, sondern auch in der Umbaupause vor unserem Auftritt (als sechste von sieben Bands), als zahlreiche Zuschauer ihre Stimmzettel schon abgegeben hatten und nach Hause gefahren waren.

Jaja… Schade, dass sich von den Leuten, die uns immer erzählen, was für ein Kult wir sind / waren, nicht ein paar mehr ins Logo bemühen konnten. ;) Kinners, kriegt doch mal euren Arsch hoch! Wir haben das nun gemacht - jetzt seid ihr dran! Jawoll!

Dass in Hinblick auf den Wettbewerb nichts zu erwarten war, war also schnell klar. Doch das heißt ja nicht, dass der Auftritt nicht gut werden werden konnte! Denn das war er nämlich!
Natürlich gab es die angesichts unserer Gesamtsituation zu erwartenden Unsicherheiten, Verspieler und Erinnerungslücken, doch um den Gesamtvortrag und die Stimmung im Publikum zu kippen, reichten die nicht aus.

Man kann also sagen, dass unsere ersten Songs, die alle in sehr unterschiedliche Richtungen gehen und die wir in der Reihenfolge ihrer Entstehung zum Besten gegeben haben, ihre Feuertaufe bestanden haben. Bei “Universal Funk”, einem Song, den es bei Osh so sicherlich niemals gegeben hätte, wurden gleich die Tanzbeine zum Schwingen gebracht, bevor es mit “100 mi.” epischer und gleichzeitig gefühlvoller und heftiger wurde. In “Audio Ergo Sum”, dessen Text satte 77 Mal das Wort “Arschloch” enthält, haben wir dann kräftig das Publikum beschimpft, was jenes zu unserer Freude gerne mit sich machen ließ. Die restlichen Minuten des Sets füllten wir mit einem Jam, von dem wir im Proberaum lediglich das Grundthema festgelegt hatten, der aber in veränderter Form durchaus in einem zukünftigen Song als fester Bestandteil auftauchen könnte. Sehr lustig hier Birgers spontane Idee, einem Mädel aus dem Publikum seine Gitarre in die Hand zu drücken… und zwischendurch gab’s als Jingle mehrmals 15 Sekunden MC Hammer. *g*

Und was habe ich als Neu-Schlagzeuger aus dem Gig gelernt? - Hmm… Schlagzeug kann ziemlich anstrengend sein, aber dafür darf man ja sitzen und es macht Spaß… 5 Minuten sind verdammt wenig, um sich ein Drumkit vernünftig einzustellen, und es ist eine feine Sache, auf zwei Snaredrums zu spielen. Angesichts der kurzen Vorbereitungszeit war ich mit mir (und natürlich auch der Band als Ganzem) sehr zufrieden und ich ich denke, die Zukunft hält noch einige sehr leckere Auftritte für uns bereit! :)

Froh bin ich auch, dass uns auf der Rückfahrt noch rechtzeitig in Hamburg einfiel, umzukehren, um die rote Minidisc mit dem Mischpultmitschnitt des Auftritts abzuholen. Denn so können wir euch nun auf unserer mp3-Seite den kompletten Gig zum Runtersaugen anbieten!

Zum Schluss noch für die Statistiker unter euch die Stimmanzahl der Bands vom ersten absteigend zum letzten Platz: 171, 149, 144, 113, 103, 83, 74.
Die 74 gehört zu uns, die 83 zur letzten Band des Abends. Wir hatten fünf Ticketkäufer dabei, die anderen Bands laut Veranstalter so durchschnittlich 70-80 Leute. Viel Spaß beim Auswerten dieser Daten!

Wer diesen Bericht gelesen hat, ist ein Arschloch *g*,
Stephan


Setlist:
  • jingle
  • Universal Funk
  • jingle
  • 100 mi.
  • jingle
  • Audio Ergo Sum
  • Emergenza Jam

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